20 Tipps für Eltern, deren Kinder unter Trennungsangst leiden
20 Tipps für Eltern, deren Kinder unter Trennungsangst leiden
16-06-2016
Wenn Sie ein Kind haben, das unter Trennungsangst leidet und es jedes Mal Angst bekommt, wenn Sie es verlassen müssen, dann sollten Sie sich zunächst einmal keine Sorgen machen.
Solche Ängste sind bei kleinen Kindern normal und Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Wut, Trotz und Klammern sind normale kindliche Reaktionen, die in der Regel zwischen dem ersten und dem vierten Lebensjahr auftreten, in unterschiedlicher Intensität.
Wenn man weiß, wie man damit umgehen kann, vermeidet man größeren Stress es für alle Beteiligten. Doch wenn ihr Kind bestimmte Aktivitäten vernachlässigt, zum Beispiel nicht mehr zur Schule geht oder das Interesse an seinen Hobbys verliert, dann kann das problematisch werden.
Falls Sie sich Sorgen über die Trennungsangst bei Ihrem Kind machen, dann können die folgenden Tipps Ihnen möglicherweise helfen. Denken Sie immer daran, dass Ausdauer und Geduld die Schlüssel zum Erfolg sind. Deshalb sollten sie niemals Ihr Kind Ihren Frust spüren lassen.
- Informieren Sie sich über Trennungsangst. Jetzt lesen Sie gerade etwas darüber, und das ist ein guter Anfang. Wer versteht, was in seinem Kind vorgeht, kann besser Hilfe bieten.
- Es ist wichtig, seinem Kind gut zuzuhören. Respektieren Sie seine Gefühle. Ihr Kind wird nur dann mit Ihnen offen über seine Probleme reden und sich bei Ihnen sicher fühlen, wenn Sie es ernst nehmen. Schon das Zuhören alleine kann da schon helfen.
- Falls Ihr Kind nicht über seine Ängste sprechen möchte, ermutigen Sie es dazu! Erinnern Sie es nett daran, wie gut es ihm ging, als Sie das letzte Mal außer Haus waren.
- Üben Sie mit Ihrem Kind, alleine zu Hause zu bleiben. Wechseln Sie mal den Babysitter, anfangs vielleicht nur für wenige Minuten, und verlängern Sie diese Zeitspanne schrittweise, ebenso wie die Entfernung, die Sie sich vom gemeinsamen Zuhause entfernen.
- Wann immer möglich, lassen Sie hier Kind in seiner familiären Umgebung. Die Trennungsangst ist nicht so schlimm, wenn alles an seinem gewohnten Platz ist. Am besten lassen Sie Babysitter zu sich nach Hause kommen.
- Falls Sie Ihr Kind irgendwo abgeben und es ein Elternteil mehr vermisst als das andere, dann lassen Sie letztere(n) das Kind abgeben.
- Versuchen Sie, die Babysitter nicht zu häufig zu wechseln.
- Kinder mögen Routine und Vorhersehbarkeit. Wenn es mal zu Änderungen im Tagesablauf kommt, dann sollten Sie Ihr Kind mit einbeziehen und seine Vorschläge anhören. Erörtern Sie gemeinsam die Möglichkeiten und beteiligen Sie Ihr Kind an der Entscheidung!
- Lassen Sie Ihr Kind niemals hungrig oder müde zurück, denn dadurch können sich negative Gefühle verstärken.
- Erlauben Sie kein Fernsehen oder gewalttätige Videospiele, denn dadurch können die Ängste bei Ihrem Kind noch verstärkt werden.
- Bleiben Sie Ihrem Kind gegenüber verbindlich, damit es Sie versteht. „Ich komme zurück, wenn du vom Mittagsschlaf aufgestanden bist“ oder „Wir sehen uns wieder nach zweimal schlafen“ funktioniert besser als „um 15 Uhr“ oder „in zwei Tagen“.
- Etablieren Sie ein Ritual zum Abschied. Das können ein Kuss sein, bestimmte Worte oder eine Umarmung. Doch übertreiben Sie es nicht, Sie müssen nicht gleich ein ganzes Lied komponieren. Verabschieden Sie sich, machen Sie das Ritual und gehen Sie dann.
- Bleiben Sie ruhig, falls Ihr Kind beim Abschied durchdreht.
- Wenn Ihr Kind auch in der Schule unter Trennungsangst leidet, dann stecken Sie ihm kleine Nachrichten zu, wo es sie finden kann, zum Beispiel im Rucksack oder der Frühstücksbox.
- Zeigen Sie Ihrem Kind Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, wenn Sie sich verabschieden. Sagen Sie freundlich und glücklich „Tschüss!“, egal was Ihr Kind auch sagt, um Sie zum Bleiben zu bewegen.
- Belohnen Sie positive Fortschritte und loben Sie Ihr Kind für jeden kleinen Erfolg.
- Wenn Sie loben, dann seien Sie möglichst genau, da dies Ihrem Kind beim Aufbau von Selbstbewusstsein hilft. Sagen Sie lieber „Du hast aber sehr gut und ordentlich aufgeräumt“ anstatt nur etwas zu sagen wie „Gutes Kind!“.
- Wenn Sie Ihrem Kind etwas versprechen, dann müssen Sie es einhalten. Ihr Kind möchte Ihnen vertrauen, und indem es ernst nimmt, was Sie sagen, kann es Vertrauen und Unabhängigkeit lernen.
- Geben Sie nicht nach! Drehen Sie sich keinesfalls um und kommen zurück, egal wie sehr Ihr Kind schreit und weint. Dadurch verstärken Sie nur den Eindruck des Kindes, es hätte Macht über Sie. Sie sind der oder die Erwachsene, deshalb müssen Sie ruhig bleiben und immer Herr der Lage sein.
- Bestimmen Sie die Regeln und setzen Sie Grenzen. Selbst wenn Kinder dagegen rebellieren, so haben Studien gezeigt, dass Kinder sie dennoch schätzen. Natürlich sollten Sie Ihr Kind wissen lassen, dass es zu seinem Wohl ist und seine Gefühle ernst nehmen. Doch Sie sind der Boss und müssen sich um Ihr Kind kümmern, darum machen Sie die Regeln, und diese müssen befolgt werden.
Tom Vermeersch ist ein staatlich anerkannter Psychologe und Bachblütenexperte mit über 30 Jahren Erfahrung.
Marie Pure
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